Expressionistische Architektur – Dynamik in Form und Farbe
Die expressionistische Architektur bricht mit Traditionen: organische Formen, dramatische Linien und emotionale Ausdruckskraft prägen diesen Stil.
Der Begriff „Expressionismus“ stammt aus der Kunstbewegung des frühen 20. Jahrhunderts und beschreibt eine Architektur, die Emotionen und Dynamik durch unkonventionelle Formen ausdrückt. Sie entwickelte sich ab etwa 1910 als Reaktion auf den Historismus und wurde besonders in Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien populär.
Charakteristisch für den expressionistischen Baustil sind geschwungene Linien, asymmetrische Formen und dramatische Lichtführungen. Gebäude wirken oft skulptural, mit markanten Fassaden und futuristischen Elementen. Backsteinexpressionismus, organische Architektur und gläserne Konstruktionen sind bekannte Ausprägungen.
Als Baustoffe wurden vor allem Ziegel, Beton, Stahl und Glas verwendet, oft kombiniert mit farbigen Keramiken oder künstlerischen Mosaiken. Die Materialien wurden innovativ eingesetzt, um außergewöhnliche Lichteffekte und plastische Strukturen zu erzeugen.
Der expressionistische Baustil steht für kreative Freiheit und künstlerischen Ausdruck. Berühmte Bauwerke wie der Einstein-Turm in Potsdam oder das Chilehaus in Hamburg zeigen, wie sich Architektur von Konventionen lösen kann, um Emotionen sichtbar zu machen.