Fiktive Architekturstile

Dieselpunk – Industrieästhetik der 1920er–40er

Dieselpunk – industrielle Eleganz trifft Retro-Futurismus: ein Stil zwischen Weltkriegsästhetik, Art Déco und alternativer Technikgeschichte.

Der Begriff Dieselpunk entstand in den frühen 2000er-Jahren als stilistischer Ableger von Steampunk. Der Name verweist auf das Diesel-Zeitalter (ca. 1920–1950) – geprägt von Krieg, Fortschrittsglauben und Mechanisierung. „Punk“ steht wie bei anderen Subgenres für Rebellion gegen Konventionen und ein Spiel mit alternativer Geschichte.

Dieselpunk ist stark inspiriert von der Zwischenkriegszeit, dem Art Déco, dem Futurismus, dem industriellen Militarismus und den frühen Visionen der Moderne. In Film, Literatur und Games ist der Stil präsent in Werken wie Sky Captain and the World of Tomorrow (2004), Iron Sky (2012) oder Spielen wie Wolfenstein und Bioshock.

Architektonisch zeigt sich Dieselpunk in massiven, funktionalen Bauformen: monumentale Fassaden, klare Linien, symmetrische Strukturen. Häufige Materialien sind Stahl, Beton, Glas, genietete Metallelemente. Farben: Stahlgrau, Schwarz, Rostrot, Ocker, Ölgrün – oft kombiniert mit metallischem Glanz.

Reale Architektur im Dieselpunk-Geist findet sich in der Zwischenkriegsmoderne: etwa im Art-Déco der 1930er, im sowjetischen Konstruktivismus oder in faschistischer Monumentalarchitektur. Beispiele sind das Palais de Chaillot in Paris oder das Buffalo City Hall (USA). Auch renovierte Industriegebäude im Retro-Futur-Look greifen diese Ästhetik auf.

Dieselpunk-Architektur ist düster, mechanisch, kühn – eine Hommage an vergangene Zukunftsvisionen.

Dieselpunk Architekturstil

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