Architekturstile

Brutalismus – Roh, kraftvoll und kompromisslos

Monumentale Strukturen aus rohem Beton – der Brutalismus steht für klare Formen, Funktionalität und eine kompromisslose Ästhetik. Ein Stil, der polarisiert.

Der Begriff „Brutalismus“ leitet sich vom französischen „béton brut“ (roher Beton) ab und wurde durch den Architekten Le Corbusier geprägt. Der Baustil entstand in den 1950er-Jahren als radikale Antwort auf ornamentreiche Architektur und wurde vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren populär.

Brutalistische Gebäude zeichnen sich durch massive, blockartige Strukturen, kantige Formen und eine rohe, unverkleidete Materialästhetik aus. Die Architektur verzichtet auf dekorative Elemente und betont stattdessen Funktionalität, Sichtbarkeit der Konstruktion und eine rohe, ehrliche Materialität. Große Betonflächen, oft mit einer strukturierten Schalung, und raue Oberflächen prägen das Erscheinungsbild.

Der Hauptbaustoff ist Stahlbeton, ergänzt durch Glas, Stahl und manchmal Ziegel. Beton wird oft in seiner natürlichen Form belassen, ohne Verkleidung oder farbliche Gestaltung. Die Farbpalette bleibt meist in Grautönen, was den skulpturalen Charakter der Gebäude verstärkt.

Berühmte brutalistische Bauwerke sind das Barbican Centre in London, die Nationalbibliothek in Paris und das Boston City Hall. Trotz seiner polarisierenden Wirkung erfährt der Brutalismus heute eine Renaissance und wird für seine radikale Ästhetik und seine Ausdrucksstärke geschätzt.

Brutalist-Architekturstil

Brutalist-Architekturstil

Brutalist-Architekturstil

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